Fotografie bedeutet ja manchmal, dass man sich aus der Komfortzone bewegen muss, Neues wagen muss um dann manchmal dafür belohnt zu werden.
Jetzt im Winter ist meine Komfortzone jeder Raum mit einer Heizung. Ich bin eine ziemliche Frostbeule und daher liegt mein Hobby momentan ein bisschen im Winterschlaf. Als ich allerdings auf die Webseite lonelyspeck.com gestoßen bin, hat mich die Lust wieder gepackt. Der gute Ian Norman beschreibt da nämlich sehr detailliert und einfach nachvollziehbar, wie er so Sterne fotografiert:
Sterne fand ich schon immer super, nur leider sieht man hier in der Stadt so wenige davon. Da kam es gerade recht, dass ich das Wochenende in der holsteinischen Pampa verbracht habe. Der Wettergott war mich auch hold – es hat den ganzen Tag geschneit, aber Abends gab es sternenklaren Himmel. Also Sachen gepackt und ab aufs Feld, wo sich Fuchs und Hase gute Nacht sagen.
Die Kamerasettings für Nachtfotografie sind nicht ganz einfach. Einerseits möchte man lange Belichtungszeiten haben, andererseits rotiert die Erde und die schönen Sterne werden zu Streifen wenn man zu lange belichtet. Die Blende gehört sowieso so offen wie möglich (in meinem Fall f2.8 bei 17mm), bleibt also die ISO, die man dann gehörig hochschrauben muss, wenn man mehr als die bekannten Sterne abbilden möchte.
In meinem Fall war das ISO 6400. Bei APS-C Sensoren sieht man da schon gehöriges Rauschen. Der Trick dabei ist, das Bild zuerst mal ein bisschen überzubelichten. Dann kann man später in Lightroom die Belichtung runterschrauben und schraubt somit auch das Rauschen runter. Übrig bleiben die hellen Sterne. Und das sind echt viel mehr als man mit dem bloßen Auge sieht.
Da stand ich also und bewunderte den geilen Sternenhimmel. Irgendwann allerdings kam mir ein anderer Gedanke.
“Spürst du deine Hände und Füße eigentlich noch?”
Nicht so richtig. Zum Glück war es nicht weit bis nach Hause unter die warme Decke.
Ian von lonelyspeck.com hat übrigens auch noch ein echt großartiges Paket mit Lightroom Presets geschnürt. Ich habe 5 Dollar dafür bezahlt, aber sie sind auch gratis zu bekommen!
Und mit meinem Lieblingsbild von gestern Abend entlasse ich euch jetzt in die (hoffentlich sternenklare) Nacht:
Eine Antwort zu “Astrofotografie – oder wie ich fast in der Pampa erfroren wäre”
Wirklich super Fotos, vielen Dank fürs teilen <3