Tokio – Lost in Translation

Tokio – Lost in Translation

Also eigentlich wollte ich das hier ja erst später schreiben, aber die  83.000 Schritte der letzten vier Tage haben meinem Knie nicht allzu gut getan, so dass ich gerade  in unserem AirBnB ans Bett gefesselt bin.  Also sortiere ich gerade ein paar Fotos, höre JRock und habe Zeit, mal ein paar Zeilen zu tippen.

Vorgeschichte

Ich saß da letzten Dezember so, noch ganz beseelt von meiner Chicago-Reise  und hatte mir geschworen, sowas ab jetzt öfter zu tun. Naja und da kam halt der Deal des Jahrhunderts  bei urlaubspiraten.de. 180€ für einen Flug nach Japan sind natürlich ein No-Brainer, also habe ich kurzerhand gebucht. Einfach mal machen.  Und weil ich das sofort auf Twitter  herausposaunt habe, habe ich noch  Gilly  samt Freundin aufgegabelt und so kam es, dass wir drei uns mehr oder weniger spontan nach Japan aufmachten.

Tokio

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Blick von unserem AirBnB-Balkon aus auf den Tokyo Tower

Nach einer kleinen Odyssee über Hamburg, Brüssel und Istanbul  nach gefühlten 30 Stunden in Tokio anzukommen war unbeschreiblich. Ich war noch nie so weit weg von Zuhause. Nicht nur geografisch, sondern auch kulturell. Die ganzen Geschichten a la “Lost in Translation” sind irgendwie wahr. Man kann versuchen sich vorzubereiten , sich einlesen, Videos und Filme schauen, aber Japan ist halt irgendwie was komplett anderes als unsere europäische Kultur.

Die Sprache

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Das macht sich nicht nur in den kleinen Unterschieden bemerkbar, wie ich sie in den USA oder Island auch gesehen habe, sondern zuerst und am heftigsten in der Sprache. Die allerwenigsten Menschen hier sprechen Englisch und wenn doch, dann mit diesem fiesen japanischen Akzent, dass man sie doch nicht versteht. Zum Glück sind wenigstens die Schilder in der Ubahn und auf der Straße meist noch englisch beschriftet, so dass man sich wenigstens selten verläuft. Aber will man etwas essen oder im Convenience Store um die Ecke einkaufen, wirds schwierig. Ich war bisher nur selten in Situationen, wo mich Englisch nicht weitergebracht hat und das ist echt ne neue Erfahrung. Man muss lernen, sich dieser Sprachbarriere zu ergeben und andere Wege finden, zu kommunizieren.

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Gerade dass die Sprachbarriere momentan noch etwas zwischen uns und dem geilen Essen steht, wurmt mich natürlich. Allein das Essen, was es hier im kleinen Lädchen um die Ecke gibt, ist phänomenal. Die ersten zwei Tage habe ich nur von Ramen-Kits vom örtlichen Lawsons gelebt und mich besser ernährt als an 2/3 der normalen Tage in Kiel.

Daher habe ich mir geschworen, nochmal ordentlich Street Food zu testen, bevor es wieder nach Hause geht. Dann muss ich halt mit Händen und Füßen bestellen. Und wenn es dann marinierte Qualle gibt – naja. Hoffen wir dass ich keine Qualle bestelle. :D

Und jetzt gibts Bilder!

Die Bilder

Aller Fremdheit zum Trotz hat Tokio mich gefangen genommen. Ich liebe Urbanität und wo kann man sich da wohler fühlen als in der größten Metropolregion der Welt?

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Und dann gehst du nur ganz kurz vom wuseligen, übervölkerten Weg ab und bist in einer Parkanlage, in der es scheint, als sei die Zeit stehen geblieben. Kleine und große Shinto Schreine durchziehen die Stadt und bilden Oasen der Ruhe.

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Ein krass alter Gingkobaum.

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Ich habe das Gefühl hier in Japan wird sowohl definiert, wie die Zukunft aussieht, als auch Tradition extrem groß geschrieben.

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Ein ganz normaler Donnerstag in Shibuya.
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Freitags in Shinjuku.
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Street Art gibt es kaum in Tokio. Diese beklebte Laterne ist schon fast ein offener Aufruf zur Anarchie. Und das neben Maid-Cafés, in denen Mann sich von als Hausmädchen verkleideten Girls tief in die Augen blicken lassen kann.

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Zwischenfazit?

Geil geil geil.

Nun ja, eigentlich hatte ich gemischte Gefühle, als ich den Artikel angefangen habe. Die Kulturbarriere ist dicker als gedacht, ich habe ein bisschen Hemmungen, mich direkt ins Leben hier zu schmeißen und die Stadt wirklich und wahrhaftig zu erleben. Aber selbst wenn man nur mit der Touribrille hier durch geht, bietet die Stadt einem so viel zu tun und zu erleben.

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Der Autor beim kläglichen Versuch einer Instagram-Pose.

Diese Zeilen zu schreiben hab mich ein bisschen reflektieren lassen. Die letzten zwei Tage werde ich (werden wir) hoffentlich nochmal alles aufnehmen, was diese Stadt zu bieten hat. Das meine ich ganz buchstäblich, denn Unmengen Street Food müssen noch den Weg in mich herein finden.

Bis dahin erstmal  sayonara!

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